Solarpflicht für Neubauten ab 2023 – was ist dran?
Einige Bundesländer haben sie bereits, bei anderen ist die Gesetzesvorlage in der Diskussion: Die Solarpflicht für Neubauten könnte bundesweit eingeführt werden.
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Erste Berechnung startenSolarpflicht für Neubauten ab 2023 – was könnte auf dich zukommen?
Dort wo Schindel und Ziegel liegen, könnten bald im ganzen Land Solarzellen sitzen. Besonders zukünftige Besitzer eines Neubaus können die Installation einer PV-Anlage direkt in ihre Bauplanung miteinbeziehen und so Kosten für eine Nachrüstung sparen. Den Neubau auf die Solaranlage vorzubereiten ist einfach – die Kostenaufstellung würde die Anschaffung und die Installation direkt miteinbeziehen.
Wie aktuellen Medienberichten zu entnehmen ist, könnte ab dem Jahr 2023 eine Pflicht zu Solardächern von der Bundesregierung verabschiedet werden. Das würde die Vorgaben an Hausbauer deutlich verschärfen, deren Immobilien ab 2023 dem Energiestandard EH-55 entsprechen müssten - ab 2025 sogar dem EH-40. Die Kürzel der Energiestandards stehen für den Energieverbrauch des Eigenheimes in Prozent: Ein Haus, das dem Energiestandard EH-55 entspricht, verbraucht nur noch 55 Prozent der Energie, die Neubauten zuvor verbrauchten, beim EH-40 sind es entsprechend 40 Prozent.
Die Pflicht zu Solardächern für Neubauten ab 2023 ist ein großer Schritt für die Energiewende im privaten Sektor. Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen produzieren Wärme, Strom oder Warmwasser umweltfreundlich und zusätzlich kostengünstig. Dennoch stellt die Solarpflicht für Neubauten einen finanziellen Mehraufwand in der Projektplanung- und Realisierung dar. Kritikpunkte sind etwa die komplizierten und in vielen Fällen unmöglichen Vorgaben zum Verkauf von Solarstrom an Mietparteien im Haus. Derzeit ist keine Neuverfassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für sogenannten Mieterstrom im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) geplant. Ob und wie die Regelung zur Solardachpflicht für Neubauten verabschiedet wird, entscheidet sich noch.
Die Möglichkeiten für private Hausbesitzer zur Erfüllung der Solarpflicht sind jedoch immer breiter gefächert. Durch sinkende Anschaffungskosten und steigende Strompreise rentiert sich eine Anfangsinvestition schon nach wenigen Jahren.
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Autarkie %
Stromkosten-Ersparnis
Einspeisevergütung
Betriebskosten
Anschaffungskosten
Monatliche Gewinnpotenzial
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Monatliche Gewinnpotenzial
Die Einhaltung der Klimaziele durch eine Solarpflicht
Bis 2030 will Deutschland 65 Prozent des Energieverbrauchs aus regenerativen Quellen beziehen. Es ist ein Zwischenziel auf dem Weg zu Klimaneutralität bis 2050 - welches durchaus realisierbar ist. Für eine erfolgreiche Umsetzung wird nicht nur auf Windkraft gesetzt, auch Solarenergie soll einen Teil dieser erneuerbaren Energiequellen ausmachen. Wie eine Studie des Stromanbieters Lichtblick zeigt, verschenken viele Städte enormes Flächenpotenzial für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Während Nürnberg und Hannover mit über 40 Prozent ihre Potenziale durchaus nutzen, liegen andere Großstädte wie zum Beispiel Hamburg, München und Düsseldorf weiter unter 10 Prozent ihrer Möglichkeiten, wenn es um die Belegung von Dachflächen mit Solarmodulen geht.
Wer einen Neubau plant, muss also in Zukunft mit einer Pflicht zur Installation einer Solaranlage rechnen. Die Umsetzung jedoch muss noch konkretisiert werden.
Bundesweite Solarpflicht in der Diskussion – das sind die Vorreiter
Während die Pflicht für den Bau von Photovoltaik-Anlagen vielerorts in der Diskussion ist, gehört sie in manchen Teilen des Landes bereits zur Realität. Schon seit dem Jahr 2006 setzt die Stadt Waiblingen auf die Solarpflicht beim Neubau. Auch Tübinger Bauvorhaben müssen der Pflicht zur Installation seit 2018 nachkommen. Hamburg verabschiedete die Pflicht zur Installation einer Solaranlage (oder ausweichend Solarthermie) bei Neubauten zu 2023 und die Solarpflicht bei der Dachsanierung zum 1. Januar 2025. Bremen und Bremerhaven ziehen nach, Berlin prüft die Solarpflicht. Viele Bundesländer nehmen im Rahmen des neuen EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) die Voraussetzungen für eine Solarpflicht intensiv unter die Lupe.
Vorreiter gibt es weltweit, so gilt im US-amerikanischen Kalifornien seit letztem Jahr die Pflicht zur Ausstattung von Neubauten mit einer PV-Anlage auf dem Dach oder an der Fassade. In Spanien – genauer gesagt auf den Balearen – gilt diese Vorgabe für alle Dächer von öffentlichen Gebäuden wie Parkhäusern oder Einkaufszentren und auch in Wien ist die Solarpflicht seit 2020 zu Hause.
Solarpflicht beim Neubau – auch eine Frage der Kosten
Die Solarpflicht ist verabschiedet und du in der Umsetzungspflicht. Aber was ist mit den Kosten der Solarzellen, der Installation und der Anschaffung eines Batteriespeichers?
Bundesweit gilt die Einspeisevergütung von derzeit 8,03 Cent pro kWh, bei Einspeisung von Solarstrom in das öffentliche Netz. Lohnenswert ist daher die Installation einer PV-Anlage durchaus zeitnah, denn die EEG-Vergütung pro Kilowattstunde sinkt konsequent.
Während die Einspeisevergütung eine staatliche Maßnahme ist, um die Anschaffungs- und Installationskosten der Photovoltaik-Anlage schnell zu amortisieren, existieren zusätzliche Förderprogramme je nach Bundesland:
So wird die Anschaffung einer PV-Anlage gefördert
Grundsätzlich steht es jedem Bundesland frei, die Nutzung von Photovoltaik finanziell zu fördern. Um die Solarpflicht für Neubauten und damit einen wichtigen Schritt für die Klimaziele 2030 zu unterstützen, existieren bundesweite und bundeslandspezifische Förderprogramme. In der Regel kannst du bei der Neuinstallation deiner PV-Anlage einen passenden Stromspeicher mit staatlicher Unterstützung finanzieren. Auch für Wallboxen und Speichernachrüstungen existieren unterschiedliche Förderprogramme.
In fast allen Teilen des Landes kannst du bei der Installation einer Solaranlage gefördert werden. So unterstützen aktuell unter anderem Berlin, Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz die Installation oder Nachrüstung eines Batteriespeichers. Um herauszufinden, ob auch du eine Förderung für dein Solarprojekt beantragen kannst, prüfe regelmäßig die Photovoltaik-Förderungen aller Bundesländer. Oft lohnt sich im Zuge der Recherche auch ein Blick auf die Angebote von Landkreis, Kommune oder der Stadt.
Bei allen Förderprogrammen gilt: Die PV-Anlage muss im jeweiligen Bundesland installiert und mit dem lokalen Stromnetz verbunden sein.
Zwang oder Geschenk – was die Solarpflicht für Eigenheimbesitzer bedeutet
Die Pflicht zur Installation einer Solaranlage mag auf den ersten Blick ein erheblicher Mehrkostenaufwand sein. Doch bevor sich Zweifel an der Maßnahme festsetzen, lohnt sich ein Blick auf den tatsächlichen Nutzen und die zu erwartenden Einsparungen.
Zunächst einmal gilt es eine Unterscheidung zwischen privaten und gewerblichen Neubauten vorzunehmen, denn die Solarpflicht gilt nicht unbedingt für beide Arten von Bauvorhaben. Die PV-Anlage birgt jedoch – ob verpflichtend oder freiwillig installiert – große finanzielle Vorteile. Die Kosten für die Solaranlage mögen sich hoch lesen, die eingesparten Stromkosten durch die Nutzung von Eigenstrom jedoch lassen sich sehen und heutzutage kann man sogar die Solaranlage online kaufen. Wer hier das meiste Potenzial aus der eigenen Anlage herausholen will, entscheidet sich in der Regel direkt für den Einbau eines Speichers, um überschüssigen Strom ebenfalls nutzen zu können. Vermieter können sogar die Nutzung von Solarstrom ihren Mietern anbieten und so eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen. Ganz nebenbei wird etwas für das Klima getan.
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