Mini PV-Anlage: Für wen sie sich lohnt
Um Solarstrom zu erzeugen, brauchst du zwingend viel Platz und ein eigenes Haus, dessen Dach du verwenden kannst? Nichts da – dank Mini PV-Anlage (auch Balkonkraftwerk oder Guerill-PV genannt) lässt sich auch auf kleinen Flächen, wie beispielsweise einem Balkon, eine PV-Anlage anbringen und Solarstrom erzeugen. So musst du auch als Wohnungseigentümer:in, Mieter:in oder Besitzer:in einer Gartenlaube nicht auf die Vorteile der Erneuerbaren Energien verzichten.
Wann es sich für dich lohnt, wie viel Strom du damit erzeugen kannst und alles, was du sonst noch an Wissen benötigst, erfährst du in diesem Blog-Artikel.
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Erste Berechnung startenWie groß darf eine Mini PV-Anlage sein?
Wie groß (beziehungsweise klein) darf eine Mini-PV-Anlage denn eigentlich sein? Der Begriff Mini deutet eine Beschränkung der Größe an, die es auch tatsächlich gibt.
Mit Größe ist in diesem Fall die maximale Einspeisung von Strom gemeint, die bei einer Mini-PV-Anlage bis zu 600 W betragen darf. Üblicherweise hast du ein oder zwei Solarmodule, die eine Leistung zwischen 300 und 600 W ermöglichen.
Warum darf man nur 600 W einspeisen?
Die Begrenzung hat mit einer Schutzfunktion zu tun. Bei mehr als 600 W Einspeisung in den Hausstrom besteht die Gefahr einer Überlastung der Steckdose, die maximal 600 W tragen darf - im schlimmsten Fall kann das zu einem Brand führen.
Aus diesem Grund sind sogenannte Wechselrichter ein essentieller Bestandteil, die so eingestellt werden, dass maximal 600 W in den Hausstrom eingespeichert werden. Falls mehr produziert wird, wird der überschüssige Strom nicht gespeichert, sondern in das allgemeine Stromnetz eingespeist.
Was passiert, wenn man eine Mini PV-Anlage nicht angemeldet?
Das ist keine gute Idee: Wenn du deine Mini-PV-Anlage nicht anmeldest, besteht das Risiko für eine Strafzahlung. Denn die Anmeldung ist gesetzlich verpflichtend nach §95 des Energiewirtschaftsgesetzes. Damit begehst du bei Missachten eine Ordnungswidrigkeit, die geahndet wird - mit bis zu 50.000 € Strafe.
Falls du dir also eine Mini-PV-Anlage anschaffst, solltest du diese am besten beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber anmelden.
Hier reicht in der Regel eine einfache Anmeldung, es ist also weitaus weniger komplex als bei einer großen PV Anlage.
Wie viele Mini PV-Anlagen darf ich betreiben?
Auch hier gibt es rechtliche Beschränkungen. Pro Haushalt ist eine Mini-PV-Anlage erlaubt. Als Anlage zählt dabei das Gesamtpaket aus Solarmodul, Wechselrichter und anderen Bestandteilen.
Übrigens gibt es einzelne Mini PV Module, die bis zu 800 W erzeugen - diese darfst du unter bestimmten Bedingungen sogar nutzen.
Wann ist ein Balkonkraftwerk 800 Watt erlaubt?
Wenn du dich für ein Balkonkraftwerk entscheidest, das bis zu 800 W erzeugt, gelten folgende Bedingungen, an die du dich halten musst:
- Die Installation muss zusammen mit einer Elektrofachkraft erfolgen
- Die Anmeldung ist komplizierter als bei einer Anlage mit bis zu 600 W, unter anderem deshalb, weil du einen gründlichen Check durchführen lassen musst
Vielen Menschen ist das verständlicherweise zu viel Aufwand und so entscheiden sich die meisten für 600 Watt Solaranlagen, um die es nun im Detail gehen soll.
Wie viel Strom produziert eine 600 Watt Solaranlage?
Die gesetzlichen Vorgaben sind abgecheckt - jetzt geht es vor allem um die Vorteile und den Nutzen eines üblichen Balkonkraftwerks.
Der größte Vorteil ist natürlich die Stromerzeugung, nebenbei sparst du aber auch langfristig Geld, tust etwas Gutes für deine Klimabilanz und wirst unabhängiger von großen Energieversorgern. Mit einer Mini-PV-Anlage kannst du pro Jahr etwa 550 bis 570 kWh (Kilowattstunden) erzeugen, die tatsächliche Leistung hängt natürlich von der Himmelsrichtung und dem Aufstellwinkel ab. Pro Tag handelt es sich etwa um 1,5 bis 1,56 kWh.
Zur Einordnung: Der durchschnittliche Stromverbrauch für eine Person pro Jahr liegt bei etwa 1.300 kWh.
Was kann ich mit einer 600 Watt Solaranlage betreiben?
Mit einer 600 Watt Solaranlage können dementsprechend nicht allzu viele Geräte unter Volllast betrieben werden. Damit du einen besseren Vergleich hast, kannst du in der folgenden Tabelle sehen, welche üblichen Haushaltsgeräte wie viel an Strom benötigen, wenn sie in Betrieb sind:
Gerät im Haushalt | Watt in Betrieb |
Wäschetrockner | bis 3.000 |
Wasserkocher | bis 3.000 |
Waschmaschine | 2.000 |
Spülmaschine | 2.000 |
Föhn | 1.500 bis 2.000 |
Staubsauger | bis 2.000 |
Mikrowelle | 800 bis 1.000 |
Kühlschrank | 120 bis 200 |
Soundanlage | 100 bis 200 |
Fernseher | 150 |
Spielekonsole | 150 |
WLAN-Router | 10 |
Besser sieht es bei den Geräten aus, die sich häufig im Standby-Modus befinden, wie die nachfolgende Tabelle veranschaulicht:
Gerät im Haushalt | Watt im Standby-Modus |
Stereoanlage | 15 |
Fernseher (LCD) | 14 |
Mini-Hifi-Anlage | 11 |
WLAN | 10 |
Receiver | 10 |
Computer, Drucker | 10 |
Ladegerät fürs Handy | 5 |
Waschmaschine | 3 |
Telefon | 3 |
Mikrowelle | 2 |
Alle Geräte zusammen | 83,5 |
Eine komplette Versorgung durch ein Balkonkraftwerk ist also nicht möglich, aber es fängt in jedem Fall die Grundlast auf und senkt deine Stromkosten. Doch lohnt sich das im Verhältnis zu den Anschaffungskosten?
Was kostet eine Mini Solaranlage 600 Watt?
Wie bei allen Dingen gibt es auch bei Mini Solaranlagen eine preisliche Spanne. Komplettpakete zur Selbstmontage (steckerfertige PV) liegen in den meisten Fällen zwischen 550 und 1.200 Euro.
Ein großer Vorteil seit 2023 ist, dass die Mehrwertsteuer bei privaten Mini-PV-Anlagen wegfällt. Das sind immerhin 19 Prozent weniger.
Du kannst natürlich auch die Bestandteile einzeln kaufen und die Solaranlage selber bauen. Dann benötigst du:
- Mini Solar Panel
- Wechselrichter
- Balkonbefestigung oder einen Aufsteller
- Stecker (gewöhnlich Schuko-Stecker, bei nonkonformen Anlagen Wieland Stecker)
- Steckdose (gewöhnlich passend zu Schuko, ansonsten Wieland Steckdose)
Hierbei ist die preisliche Spanne noch größer, da du aus verschiedenen Möglichkeiten wählen kannst.
Im Vergleich zu einer großen PV-Anlage ist es natürlich deutlich günstiger, jedoch können auch 550 bis 1.200 Euro eine finanzielle Belastung darstellen.
Die gute Nachricht: In vielen Städten kannst du eine Förderung für deine Mini-PV-Anlage bekommen.
Wird eine Mini-Solaranlage gefördert?
Es gibt keine deutschlandweit geltende Förderung, aber viele Bundesländer, Landkreise und Städte bieten mittlerweile für ihre Bewohner:innen eine Unterstützung an. Je nach Ort können sich die Förderhöhe und die Bedingungen etwas unterscheiden.
An dieser Stelle soll einmal exemplarisch für NRW die Förderungsmöglichkeiten durchgegangen werden.
Je nach Wohnort innerhalb von NRW ist eine Förderung zwischen 100 bis 800 Euro möglich:
- Aachen (300 €)
- Ahaus (bis zu 200 €)
- Bonn (300 €, 600 € oder sogar bis 800 € je nach Lebenslage)
- Borgentreich (100 €)
- Bönen (100 €)
- Castrop-Rauxel (100 €)
- Düsseldorf (max. 400 €)
- Freudenberg (150 €)
- Fröndenberg (100 € pro Modul)
- Gelsenkirchen (150 €)
- Gronau (250 €)
- Halver (100 €)
- Hamm (200 €)
- Hiddenhausen (150 €, mit Speicher 300 €)
- Kamp-Lintfort (100 €)
- Kirchlengern (300 €)
- Köln (200 €)
- Lüdenscheid (100 € pro Modul)
- Oberhausen (100 €)
- Olsberg (200 €)
- Recklinghausen (100 €)
- Rheinisch-Bergischer-Kreis (10 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben)
- Voerde am Niederrhein (100 €)
- Wesel (max. 200 €)
- Wickede (Ruhr) (150 €, mit Speicher 300 €)
In vielen Fällen bekommst du eine grundsätzliche Pauschale, in manchen Fällen gibt es bestimmte Bedingungen zu beachten.
Für wen lohnt sich eine Mini PV-Anlage?
Das Schöne an einer Mini PV-Anlage ist, dass sie sich für weitaus mehr Menschen eignet als eine übliche PV-Anlage auf dem Dach.
Hier sind einige Beispiele, für wen es sich lohnen kann:
- Mieter:innen: Eine Mini Photovoltaik Anlage kann für diejenigen eine gute Option sein, die keinen Zugang zum Dach haben, um eine größere Solaranlage zu installieren. Ein Balkonkraftwerk oder eine kleine PV-Anlage auf einem Fensterbrett kann genügend Strom für den Eigenverbrauch produzieren und damit deine Stromkosten senken.
- Eigentümer:innen von Kleinhäusern und Wochenendhäusern: Für Menschen, die in Kleinhäusern oder Wochenendhäusern leben, kann eine Mini PV-Anlage eine gute Möglichkeit sein, ihre Stromversorgung zu verbessern. Sie kann genügend Strom für die Beleuchtung, den Betrieb von elektronischen Geräten und für das Aufladen von Batterien erzeugen.
- Umweltbewusste Verbraucher:innen: Verbraucher:innen, die umweltbewusst leben und ihren CO2-Fußabdruck reduzieren möchten, können von einer Mini PV-Anlage profitieren. Sie können ihren eigenen sauberen Strom erzeugen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
- Menschen mit begrenztem Budget: Eine Mini PV-Anlage kann für Menschen mit begrenztem Budget eine gute Option sein, um die Stromrechnungen zu senken. Sie ist in der Regel kostengünstiger als eine größere Solaranlage und trägt trotzdem einen guten Teil zur Kostenreduzierung beim Stromverbrauch bei.
- Menschen in Gebieten mit unzuverlässiger Stromversorgung: In Gebieten mit unzuverlässiger Stromversorgung kann eine Mini PV-Anlage eine gute Option sein, um die Stromversorgung zu verbessern. Sie wird als Backup-System eingesetzt, um bei einem Stromausfall Strom zu liefern und den Betrieb von elektronischen Geräten aufrechtzuerhalten.
Insgesamt kann eine Mini PV-Anlage für jede Person sinnvoll sein, die ihren eigenen Strom produzieren und damit unabhängiger von teuren und umweltschädlichen Stromquellen werden möchte.
Zu diesen Personen gehören immer mehr Menschen, denn innerhalb eines Jahres hat sich der Absatz von Steckersolargeräten um ganze 85 Prozent erhöht (siehe Grafik)1. Mini PV-Anlagen liegen also im Trend.
Vielleicht stehst du aber auch vor der Frage, ob sich für dich eher eine kleine oder doch lieber eine große PV-Anlage eignet.
Für diesen Fall findest du nachfolgend Argumente aufgelistet, die für die eine oder für die andere Seite sprechen und an denen du dich orientieren kannst.
Grundsätzlich spielen vier Faktoren eine entscheidende Rolle: der Strombedarf, die zur Verfügung stehende Fläche, das verfügbare Budget und örtliche Vorschriften.
Eine Mini PV-Anlage…
…ist kleiner und produziert weniger Strom als eine große PV-Anlage. Sie eignet sich für Verbraucher:innen, die nur einen kleinen Strombedarf und nicht viel Platz zur Verfügung haben. Typischerweise sind Mini PV-Anlagen für den Einsatz auf Balkonen oder im Garten gedacht, um beispielsweise ein Gartenhaus oder ein Wohnmobil mit Strom zu versorgen.
Eine Mini PV-Anlage kann auch eine gute Option für Verbraucher:innen sein, die eine kleinere Investition tätigen möchten oder aus umweltbezogenen Gründen eine Veränderung ihrer Stromerzeugung wünschen.
Eine große PV-Anlage…
…produziert mehr Strom, benötigt aber auch mehr Platz. Sie eignet sich für Verbraucher:innen mit einem höheren Strombedarf oder für Unternehmen, die eine größere Menge an Strom produzieren möchten, um ihre Energiekosten zu senken und umweltfreundlicher zu produzieren. Besonders, wenn du über eine größere freie Fläche verfügst und etwas mehr Budget investieren kannst, lohnt sich daher eine große PV-Anlage.
Insgesamt sollte man sich vor der Installation einer PV-Anlage über den eigenen Strombedarf im Klaren sein, um festzustellen, welche Größe der Anlage notwendig ist. Dafür solltest du deine Grundlast messen.
Das klappt z.B., indem du eine Messsteckdose nutzt, die zwischen Steckdose und elektronischem Gerät gesteckt wird. Du schreibst dir alle Werte deiner Geräte auf und addierst diese, so berechnest du die Grundlast.
Eine weitere Frage, die sich viele berechtigterweise stellen, ist:
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk 600 W denn wirklich finanziell?
Dafür muss man die Amortisationszeit betrachten, also der Zeitrahmen, in dem das Geld, was man investiert hat, durch Einnahmen zurückgeflossen ist.
Ganz grundsätzlich kann man festhalten, dass eine Mini-PV-Anlage sich nach ein paar Jahren amortisiert. Wenn du also langfristig irgendwo wohnst, sind das gute Voraussetzungen. Aber selbst bei Umzugsplänen lohnt sich ein Balkonkraftwerk, denn wenn deine Mini Solar Anlage über einen einfachen Schuko-Stecker verfügt, lässt sie sich ohne Probleme wieder abbauen und an einem anderen Balkon (oder einer anderen Fläche) anbringen.
In der Regel spricht man von circa fünf bis acht Jahren, bis sich die Balkon Solaranlage für dich rechnet.
Die tatsächliche Amortisationszeit hängt allerdings auch von den Standortbedingungen und vor allem von der richtigen Ausrichtung ab - im Süden von Deutschland wird sich aufgrund der höheren Sonneneinstrahlung eine Mini-PV-Anlage schneller rechnen (bis zu 10 Prozent höhere Leistung), aber eine im Norden mit Südausrichtung angebrachte Anlage bringt letztlich mehr als eine im Süden mit Nordausrichtung installierte Anlage.
Nehmen wir an, dass du erst einmal auf unbestimmte Zeit in deinem jetzigen Haus oder deiner jetzigen Wohnung wohnen bleibst. Ein Balkonkraftwerk hat eine Nutzungsdauer von etwa 25 Jahren - mehr als genug Zeit, um die entstandenen Kosten wieder reinzuholen und die Vorteile zu genießen.
Um das zu veranschaulichen, hier ein kleines Rechenbeispiel:
- Anschaffungskosten für Mini PV-Anlage: 1.000 Euro
- Jährliche Solarstrom-Produktion: 560 kWh Strom
- Strompreis: 35 Cent pro kWh
- Jährliche Stromkostenersparnis: 196 Euro
- Amortisation nach etwa 5-6 Jahren
Wenn du dich für ein Balkonkraftwerk entschieden hast, ist es wichtig zu wissen, wie dieses befestigt und angeschlossen wird.
Du kannst die Photovoltaik Montage jemand anderem überlassen oder selbst vornehmen.
Wie werden Balkonkraftwerke befestigt?
Zunächst musst du den passenden Standort auswählen. Es muss kein Balkon sein, sondern kann auch eine Garage mit Flachdach, eine sonnige Rasenfläche oder gar die Hauswand sein. Es gibt sogar mittlerweile kleine Fassadenmodule und sogar Zaunintegrationen. Mini-PV-Anlagen lassen sich vielseitig anbringen.
Wichtig für den Standort sind vor allem drei Aspekte:
- Die Himmelsrichtung: Die Solarpanele sollten in Richtung Süden ausgerichtet sein, um die maximale Leistung zu ermöglichen.
- Der Neigungswinkel: Am besten sollten die Panele im 30 bis 35 Grad Winkel montiert werden.
- Die Absicherung: Die Befestigung des Ganzen sollte alle Bestandteile vor Unwetter schützen und die Anlage fest auf der Stellfläche verankern.
Wenn du den passenden Standort gewählt hast, geht es ans Eingemachte - die tatsächliche Anbringung der Anlage.
Hierfür stehen dir zwei Methoden zur Auswahl.
- Installation mit Befestigungsrahmen
- Befestigung direkt an der Außenseite des Balkons
Methode eins ist für den Laien deutlich einfacher, weswegen diese hier kurz erklärt werden soll.
- Der Wechselrichter muss an das Solar Panel Gestell geschraubt werden (gemäß der Anleitung). Er sollte vor Regen und Unwetter geschützt sein.
- Nun wird das Solarpanel auf das Gestell montiert.
- Rahmen mit Panel und Wechselrichter waagerecht oder senkrecht stellen und hin zur Sonne ausrichten.
- Mit dem Schuko-Stecker oder dem Wielandstecker die Anlage an eine übliche Steckdose anschließen.
- Nun den Rahmen entweder fest mit dem Boden verankern oder mit Ballast beschweren.
- Optional: Einen Balkonkraftwerk Speicher anschließen.
Das Anschließen der Mini PV-Anlage an den Stromkreislauf wird im nächsten Abschnitt detailliert erklärt.
Wie wird eine Mini PV-Anlage angeschlossen?
Eine Mini-PV-Anlage wird üblicherweise wie folgt angeschlossen:
- Die PV-Module der Anlage werden in Reihe geschaltet, um die Gesamtspannung der Anlage zu erhöhen. Die Anzahl der Module, die in Reihe geschaltet werden, hängt von der Leistung der einzelnen Module und der Gesamtleistung der Anlage ab.
- Der Gleichstrom (DC), der von den PV-Modulen erzeugt wird, wird über Kabel zu einem Wechselrichter geleitet, der den Gleichstrom in Wechselstrom (AC) umwandelt (dieser ist für den Gebrauch in Haushalten und Büros geeignet).
- Der Wechselstrom wird dann entweder direkt in das Hausnetz eingespeist oder in eine Batterie gespeichert, um später verwendet zu werden. Wenn die Mini-PV-Anlage an das Netz angeschlossen ist, fließt der überschüssige Strom, der nicht benötigt wird, ins allgemeine Netz. Hierbei ist es wichtig, dass dein Stromzähler eine Rücklaufsperre hat. Die Rücklaufsperre ist wichtig, weil sonst eine Manipulation der Technischen Aufzeichnung vorliegt (hierbei handelt es sich dann um eine Straftat).
- Um die Sicherheit zu gewährleisten, ist es wichtig, dass ein Schutzschalter und eine Erdung in das System integriert werden. Der Schutzschalter unterbricht bei Fehlern im System automatisch den Stromfluss und die Erdung leitet überschüssigen Strom sicher in den Boden ab.
Wie eine Erdung im Detail funktioniert, erfährst du im übernächsten Abschnitt.
Eine Empfehlung an dieser Stelle: Lass die Mini-PV-Anlage von einer professionellen Elektrofachkraft installieren, um sicherzustellen, dass sie sicher und korrekt angeschlossen wird.
Kann ich eine Solaranlage an die Steckdose anschließen?
Grundsätzlich ja, es sollten aber ein paar Dinge beachtet werden:
- Zunächst musst du sicherstellen, dass deine Solaranlage für den Anschluss an eine Steckdose geeignet ist. Viele Solaranlagen sind so konzipiert, dass sie an das Stromnetz angeschlossen werden, aber nicht alle sind für den direkten Anschluss an eine Steckdose ausgelegt.
- Die Steckdose an sich ist ebenfalls wichtig. In Europa sind Steckdosen in der Regel für eine Spannung von 230 Volt ausgelegt. Wenn deine Solaranlage für eine andere Spannung ausgelegt ist, musst du einen Spannungswandler verwenden, um sie an die Steckdose anzuschließen.
- Die Leistung der Solaranlage sollte nicht höher sein als die maximale Leistung, die von der Steckdose unterstützt wird. In Europa haben die meisten Steckdosen eine maximale Leistung von 3.500 Watt. Wenn deine Solaranlage eine höhere Leistung hat, musst du sie an eine höher belastbare Steckdose oder direkt an das Stromnetz anschließen.
- Das Anschließen sollte korrekt und sauber ausgeführt werden. Wenn du dir unsicher bist, solltest du eine Fachkraft zu Rate ziehen.
- Beachte, dass das Einspeisen von Solarstrom in das öffentliche Stromnetz in den meisten Ländern geregelt ist. Informiere dich daher im Vorfeld über die rechtlichen Vorschriften und erforderlichen Anmeldungen.
Wie eben erwähnt gibt es noch einen weiteren Aspekt, der beim Anbringen eines Balkonkraftwerks wichtig ist: die Erdung.
Wie kann ich den Strom vom Balkonkraftwerk messen?
Die gängigsten Methoden sind diese:
- Verwendung eines Stromzählers: Der einfachste und genaueste Weg, den Strom von einem Balkonkraftwerk zu messen, ist die Verwendung eines Stromzählers. Hierbei handelt es sich um ein Gerät, das den Stromverbrauch und die Stromproduktion in Echtzeit misst und aufzeichnet, die Werte kannst du dann ganz einfach vom Stromzähler ablesen. Es gibt verschiedene Arten, die für Balkonkraftwerke geeignet sind, einschließlich digitaler und analoger Zähler. Einige Anbieter haben auch für diesen Zweck auch Powermeter, die über die Steckdose angeschlossen werden.
- Verwendung von Smart-Home-Systemen: Einige Smart-Home-Systeme können den Strom von einem Balkonkraftwerk messen. Dabei wird der Stromverbrauch und die Stromproduktion in Echtzeit überwacht und aufgezeichnet.
- Verwendung von mobilen Apps: Es gibt verschiedene mobile Apps, die du auf deinem Smartphone installieren kannst, um den Strom von einem Balkonkraftwerk zu messen. Diese Apps können den Stromverbrauch und die Stromproduktion in Echtzeit überwachen und aufzeichnen, ähnlich zum Smart-Home-System.
Falls du dich für den Klassiker, den Stromzähler, entscheidest, hilft dir der nächste Abschnitt bei der Entscheidung für den richtigen Stromzähler.
Welcher Stromzähler für Mini PV-Anlage?
Für eine Mini PV-Anlage gibt es nämlich verschiedene Arten von Stromzählern, die verwendet werden können.
Hier sind drei Arten von Stromzählern, die infrage kommen:
- Elektronischer Zähler: Ein digitaler Zähler, der den Stromverbrauch und die Stromproduktion der Mini PV-Anlage genau erfasst. Diese Art von Zähler kann bidirektional sein und ermöglicht, den Stromfluss in beide Richtungen zu messen.
- Ferraris-Zähler: Ein Ferraris-Zähler ist ein traditioneller elektromechanischer Zähler, der den Stromverbrauch und die Stromproduktion der Mini PV-Anlage misst. Diese Art von Zähler kann ebenfalls bidirektional sein. Es kann allerdings auch sein, dass dieser keine integrierte Rücklaufsperre hat, die du aber zwingend benötigst. Dann kann dein Netzanbieter dir diese einbauen.
- Smart-Meter: Ein Smart-Meter ist ein fortschrittlicher digitaler Zähler, der in der Lage ist, den Stromverbrauch und die Stromproduktion der Mini PV-Anlage genau zu messen und zu überwachen. Ein Smart-Meter kann zudem eine Reihe von zusätzlichen Funktionen wie die Fernüberwachung und -steuerung des Stromverbrauchs und der Stromproduktion bieten.
Abschließend noch eine häufig gestellte Frage zum Thema Zähler:
Warum nur ein Balkonkraftwerk pro Zähler?
In der Regel wird nur ein Balkonkraftwerk pro Zähler zugelassen, um sicherzustellen, dass der Stromverbrauch und die Stromproduktion ordnungsgemäß erfasst werden.
Wenn mehrere Balkonkraftwerke an einem Zähler angeschlossen werden würden, würde dies zu Problemen bei der Messung und Erfassung des Stromverbrauchs und der Stromproduktion führen. Das würde nicht nur zu Schwierigkeiten bei der Abrechnung und zu Problemen mit dem Netzbetreiber führen, sondern auch zu einer Überlastung des Stromnetzes.
Daher ist für jedes Balkonkraftwerk nur ein Zähler erlaubt.
Ganz schön viele Informationen. Deswegen soll zum Abschluss noch ein kleines Fazit gezogen werden, für wen sich eine Mini PV-Anlage oder ein Balkonkraftwerk eignet.
Und falls du nochmal einen Rundum-Überblick zum Thema Photovoltaikanlage haben möchtest, schau gerne mal bei https://www.karaenke.com/photovoltaik/ vorbei – dort findest du alles wichtige kurz & knackig zusammengefasst.
Zusammenfassung
- Mini PV-Anlagen sind kleine Solaranlagen, die auf Balkonen oder Terrassen installiert werden können.
- Sie sind eine gute Option für Menschen mit wenig Platz, Kapital oder Möglichkeit, eine große PV-Anlage anzubringen.
- Eine Mini PV-Anlage kann dazu beitragen, Stromkosten zu senken und unabhängiger von Energieversorgern zu werden.
- Es ist wichtig, dass ein Schutzschalter und eine Erdung in das System integriert werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
- Es darf nur ein Balkonkraftwerk pro Zähler zugelassen werden, um Probleme bei der Messung und Erfassung des Stromverbrauchs und der Stromproduktion zu vermeiden.
- Eine Mini PV-Anlage ist eine sinnvolle Investition, die sich langfristig auszahlen kann. - Vor einer Entscheidung sollte man sich umfassend informieren, um die individuellen Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen.