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Notstrom, Ersatzstrom, Inselstrom – Unterschied

Hausbesitzer, die über die Anschaffung einer Photovoltaikanlage mit Speicher nachdenken, wollen oft möglichst unabhängig von den großen Stromkonzernen und der weiteren Entwicklung in der Politik sein. Eine Batterie soll dabei helfen, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms im eigenen Haus zu verbrauchen. Häufig besteht darüber hinaus der Wunsch, auch bei einem Ausfall des Stromnetzes das Eigenheim weiter versorgen zu können.

Allerdings stellt man bei genauerem Hinschauen fest, dass die Versorgung aus dem Stromspeicher bei Netzausfall eine komplexe technische Angelegenheit ist. Zwar versprechen eine Vielzahl von Speichersystemen die Gewährleistung einer gewissen Art von Notstrom, was sich dahinter verbirgt, wird für einen Laien aber kaum verständlich gemacht. Der nachfolgende Artikel soll deshalb einen besseren Überblick der unterschiedlichen Konzepte und technischen Lösungen bieten.


Aktualisiert am:16.9.2024 | Tanita Belke | 6 minutes Min. Lesezeit

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Unterschied Notstrom, Ersatzstrom und Inselstrom

Du möchtest eine Solaranlage mit Stromspeicher installieren? Dann bist du nah an einer Stromversorgung bei Netzstromausfall dran. Wenn der Strom beispielsweise durch ein Unwetter ausfällt und deine Nachbarschaft von der Stromversorgung ausgeschlossen ist, kann dein Speichersystem einspringen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, zwischen denen du als Betreiber wählen kannst.

Entscheidend dabei ist, dass jedes Haus, beziehungsweise jede Wohnung über drei Phasen mit Strom versorgt wird. Alle Geräte oder Steckdosen im Haus sind auf diese drei Phasen verteilt. Es gibt nur wenige Verbraucher, die dreiphasig angeschlossen sind (beispielsweise der Herd). Bedient ein Notstromsystem eine dieser Phasen, können nur die Verbraucher, die auf dieser Phase angeschlossen sind, bei Netzausfall mit Strom versorgt werden.

  1. Notstrom: Bei einer integrierten Notstromfunktion kannst du den gespeicherten Solarstrom jederzeit nutzen. Je nach Solarsystem kannst du dabei einzelne Verbraucher mit Strom versorgen. In der Regel beschränkt sich die Notstromfunktion deines Speichersystems jedoch auf 1-phasige Verbraucher und schaltet sich nicht automatisch ein.
    Vorteilhaft an dieser Art der Stromversorgung ist nicht nur, dass du im Falle eines Stromausfalls nicht unversorgt bleibst, sondern auch, dass keine zusätzlichen Bauteile in dein Speichersystem integriert werden müssen – es sei denn, du entscheidest dich für eine Wechselrichter-Steckdose. Bei dieser Variante der Notstromversorgung ist eine Steckdose direkt an den Wechselrichter angeschlossen und versorgt die eingesteckten Geräte mit Strom aus deiner Solaranlage. Ein Wechselrichter für die Umwandlung des Gleichstroms ist für alle Varianten notwendig.
  2. Ersatzstrom: Speichersysteme mit Ersatzstromfunktion schalten in den meisten Fällen bei einem Stromausfall selbstständig alle Verbraucher auf den Batteriestrom um. Je nach Aufbau kannst du sowohl 1- also auch 3-phasige Verbraucher mit Strom versorgen und damit nicht nur eines, sondern bisweilen sogar alle deine Geräte nutzen. Fällt also der Strom aus, dauert es in der Regel 5 bis 20 Sekunden, bis das Licht wieder an ist und der Kühlschrank wieder die volle Kühlung hat.
    Zusätzlich dazu sind Ersatzstromsysteme schwarzstartfähig. Wenn die Sonne untergegangen und der Speichervorrat an Strom aufgebraucht ist, startet das Ersatzstromsystem am kommenden Morgen selbstständig wieder, sobald die Sonne ausreichend scheint. So lädt sich der Speicher erneut auf. Um die Ersatzstromfunktion zu nutzen, bedarf es ggf. einiger Zusatzprodukte und einem erhöhten Installationsaufwand. Für mehr Komfort bei Stromausfällen ist das sicherlich die Mühe wert.
  3. Inselstrom: Inselstromsysteme sind überhaupt nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Wenngleich man sie vorwiegend im Bereich der PV-Anlagen findet, können sie auch auf fossiler Basis existieren (etwa mit dieselbetriebenen Generatoren). Meist ist eine Solar-Inselanlage die Lösung, wenn der Anschluss an das Stromnetz nicht möglich ist. Kleinere Verbraucher, wie Kühlschränke, Kleingärten oder Ferienhäuser lassen sich dadurch vollständig mit Strom versorgen. Der wohl geläufigste Vertreter der Inselsysteme ist der Parkscheinautomat, welcher nicht aus dem öffentlichen Stromnetz, sondern durch eine Solarzelle gespeist wird. Für eine Inselstromanlage wird allerdings ein Wechselstromrichter benötigt.

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Echter Ersatzstrom oder nur eine Steckdose

Für eine Versorgung mit Ersatzstrom ist bei einem Ausfall des Netzes eine physische Trennung der Stromverbraucher vom öffentlichen Netz erforderlich. Viele Stromspeicher haben diese Trennung bereits integriert und bieten einen 230V Ausgang für 1-phasige Verbraucher. Dieser kann im Ernstfall zur Versorgung einzelner Verbraucher mit Ersatzstrom genutzt werden. Solche Geräte werden auch als notstromfähig bezeichnet.

Der Vorteil dieser Lösung ist, dass kaum zusätzlicher Installationsaufwand besteht und die Verbraucher mit Strom versorgt werden können, solange noch Energie in der Batterie gespeichert ist. Der Nachteil ist, dass nur einzelne Verbraucher versorgt werden können.

Soll stattdessen das ganze Haus bei einem Ausfall des Stromnetzes weiter mit Strom versorgt werden, so empfiehlt sich die Installation eines echten Ersatzstromsystems. Der Unterschied ist, dass eine sogenannte allpolige Trennung im Zählerschrank installiert werden muss, welche das komplette Haus im Falle eines Stromausfalls vom öffentlichen Netz trennt. Erst dann springt der Stromspeicher an und versorgt alle Verbraucher im Haus weiter mit Strom.

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Fazit

Nicht jedes Solarsystem ist not- bzw. ersatzstromfähig und kann auch bei einem Ausfall des öffentlichen Netzes weiterhin Strom zur Verfügung stellen. Lass dich daher umfassend beraten, wenn du dich für die Installation eines derartigen Speichersystems interessierst. Die unterschiedlichen Solarsysteme und ihre jeweiligen Funktionen sollten auf deine Bedürfnisse zugeschnitten werden, um deine Stromversorgung während eines Netzstromausfalls bestmöglich zu gewährleisten.

Prüfe also noch heute die Verfügbarkeit deiner Solaranlage inklusive eines notstromfähigen Speichers bei zolar.

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