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Brandgefahr einer Photovoltaikanlage

Wer sich für den Kauf und die Installation einer Solaranlage interessiert, der versucht bereits im Vorfeld, alle Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen, um eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Neben dem vielfältigen Nutzen, den die eigene Solaranlage dem Eigenheimbesitzer bietet, gibt es schließlich auch einige sicherheitstechnische Eigenheiten zu beachten, die mit der Installation einhergehen.

Viele Interessenten machen sich dabei vorrangig Sorgen über die Sicherheit ihres Hauses und befürchten, dass die Solaranlage diese beeinträchtigen könne. Nicht selten kommt die Frage auf, ob die Photovoltaik-Anlage die Brandgefahr auf dem Dach erhöht und diese somit ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellt. In diesem Beitrag möchten wir dir die Sorgen nehmen und die wichtigsten Dinge kurz erläutern.


Aktualisiert am:15.8.2024 | Tanita Belke | 6 minutes Min. Lesezeit

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Die Solaranlage - Ein Sicherheitsrisiko?

Generell lässt sich sagen, dass die Photovoltaik-Anlage als eine elektrische Anlage wie jede andere gilt. Im Einzelfall können derartige Anlagen als solche die Gefahr einer Brandentstehung, beispielsweise durch brennbare Leitungen oder aber eine Brandübertragung durch thermische Wärmeleitung darstellen. In der Vergangenheit hörte man daher oft, dass auch die Installation einer Solaranlage mit erhöhten Risiken einhergeht. So seien im Fall eines Brandes nicht nur herabfallende Teile und Splitter, sondern auch die Tatsache, dass die Brandentwicklung unterhalb der Solarmodule nicht beobachtet und damit kontrolliert werden könne, ein großes Problem. Das Löschen erweise sich daher als besonders schwierig.

Allerdings entspricht dies nicht vollständig der Wahrheit. Laut Dr. Heribert Schmidt, seines Zeichens Projektleiter am Fraunhofer Institut, verursachen statistisch gesehen nur rund 0,006% aller installierten Solaranlagen einen Brand mit größeren Schäden. Damit liegt liegen diese im Vergleich weit hinter Brandursachen wie einem vergessenen Bügeleisen oder aber einer Kerze.

Sorgfalt bei der Installation

Wie aber kann es überhaupt zu einem Brand kommen? Hier seien vor allem die DC-Stecker, aber auch fehlerhafte Kollektoren problematisch, die zu Lichtbögen führten. Als häufigste Ursache für einen Brand konnte jedoch der Mensch selbst identifiziert werden. So sind vorrangig Installationsfehler oder auftretende Produktfehler, beispielsweise durch falsche Installation des Wechselrichters, die Hauptauslöser. Das größte Problem sind demnach unsachgemäße Montagearbeiten bei der Installation der Solaranlage. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, dass der Solarteur mit großer Sorgfalt und nicht im Akkord arbeitet, um die Sicherheit und auch die Langlebigkeit der Anlage bestmöglich zu gewährleisten.

Auch die Qualität der Komponenten spielt eine wichtige Rolle. Schließlich befinden sich diese für einen Zeitraum von bis zu drei Jahrzehnten auf dem Dach und sind dabei den verschiedensten Witterungen ausgesetzt. Zusätzlich sollte vorrangig auf die kritischen Verbindungen der Anlage geachtet werden. Immerhin fließt der Strom in den einzelnen Strängen üblicherweise mit 8 Ampere und Spannungen von bis zu 1 kV.

Sicherheit im Brandfall

Was aber, wenn es trotz aller Vorkehrungen zu einem Brand kommt? In diesem Falle gelten für PV-Anlagen dieselben Regeln wie für andere elektrische Anlagen im Niederspannungsbereich (bis 1,5 kV). Beispielsweise muss während der Löscharbeiten ein Mindestabstand von 1 m bei einem Sprühstrahl, bzw. 5 m bei einem Vollstrahl eingehalten werden. Dies liegt vorrangig an den vorhandenen Spannungen auf den Leitungen. Da die Solaranlage im Normalfall so lange Strom produziert, wie Sonnenstrahlen auf die Module fallen, besteht schließlich die Gefahr eines gefährlichen Stromschlags durch Gleichstrom. Doch was kann der Anlagenbetreiber tun, um für den Brandfall gerüstet zu sein? Gibt es Möglichkeiten, die Gefahren möglichst klein zu halten?

Die Antwort lautet ja: Es gibt Möglichkeiten, die Gefahr für Bewohner und Feuerwehrleute im Falle eines Brandes so weit wie möglich einzudämmen. Drei davon möchten wir dir hier kurz vorstellen:

  • Um im Falle eines Brandes den Stromfluss der Solaranlage und damit im ganzen Haus zu unterbinden, haben mehrere Hersteller, wie beispielsweise EATON, spezielle Feuerwehrschutzschalter entwickelt. Diese lassen sich im Brandfall betätigen und sorgen für eine sofortige Unterbrechung des Stromflusses.
  • Zwar sorgen derartige Schutzschalter dafür, dass kein Strom mehr fließt, doch besteht trotzdem noch eine Spannung von bis zu 1000V auf den Modulen. Moduloptimierer, die mit jedem einzelnen Solarmodul verbunden sind, können hierbei helfen, die Spannung auf knapp 1V zu reduzieren. Auf diese Weise geht von den Modulen keine Gefahr eines Stromschlages mehr aus.
  • Um der Feuerwehr einen möglichen Einsatz zu erleichtern, sollten PV-Warnschilder und gut verständliche Übersichtspläne angebracht werden. Diese können im Brandfall dabei helfen, die Feuerwehrleute auf Installationen wie PV-Anlage, Stromspeicher, Wechselrichter und weitere Komponenten hinzuweisen und die Orientierung zu erleichtern.

Die Sorge, dass der Brand einer Solaranlage giftige Dämpfe freisetzt, ist im Übrigen unbegründet. PV-Anlagen bestehen zwar zu einem wesentlichen Teil aus Kunststoff, der sich bei hohen Temperaturen verflüssigen und zu tropfen beginnen kann, weshalb manch ein Betreiber um seine Gesundheit besorgt ist. Tatsächlich werden bei einem derartigen Brand jedoch lediglich größere Mengen von Kohlenstoffmonoxid sowie Kohlenstoffdioxid freigesetzt. In Tests konnten hingegen weder Halogenwasserstoffe, noch Stickoxide nachgewiesen werden, weshalb ein derartiger Brand hinsichtlich seiner Rauchgase als unkritisch eingestuft werden kann.

Fazit

Photovoltaikanlagen stellen keine erhöhte Brandgefahr dar. Vor allem, wenn die Solarmodule und die dazugehörigen Komponenten fachmännisch und sorgfältig montiert werden, kann das Risiko auf ein Minimum reduziert werden. Eine statische Messung des Daches und Qualitätsprüfung der Komponenten ist hier unerlässlich. Zusätzlich sollte die Anlage nach Möglichkeit in bestehende Blitzschutzsysteme eingebunden werden.

Den zwei Haupthemen, mit denen man sich auseinandersetzen muss - dazu zählen die mögliche Brandentwicklung beispielsweise durch sogenannte HotSpots oder Lichtbögen und der Schutz vor Stromschlägen- lässt sich bereits im Vorfeld, aber auch während des Betriebes der Anlage entgegenwirken. Eine regelmäßige Wartung, auch mit Hilfe einer Infrarotkamera, kann auftretende Probleme frühzeitig aufzeigen. Holz, Stroh und Treibstoffe sollten dennoch nie in der Nähe einer Solaranlage positioniert werden. Im Einzelfall können sogenannte Lichtbogendetektoren jedoch mögliche Gefahren erkennen.

In der Vergangenheit war zwar oftmals zu lesen, dass die Feuerwehr Häuser mit Solaranlage gezielt abbrennen lasse, um Gefahren zu vermeiden. Feuerwehren sind mittlerweile jedoch gut auf Brände von PV-Anlagen vorbereitet und verfügen über den ausreichenden Kenntnisstand, um auch Solaranlagen im Brandfall problemlos löschen zu können. Werden jedoch all diese Punkte berücksichtigt, so lässt sich die PV-Anlage gefahrlos auf dem Dach anbringen und über einen Zeitraum von 25 bis 30 Jahren betreiben, ohne dass das Risiko eines Brandes oder einer Verletzung im Ernstfall überhaupt in irgendeiner Weise steigt.

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