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Senec Cloud 3.0: Erfahrungen und Kosten 2024

Einige Energieversorger bieten eine sogenannte Strom-Clouds an. Eine davon ist die Senec Cloud 3.0 Wir erklären, warum eine Strom-Cloud kein Stromspeicher ist und rechnen vor, warum PV-Anlagen ohne Strom-Cloud derzeit lohnenswerter sind als die Senec Cloud 3.0


Aktualisiert am:1.11.2024 | Yannick Weiler | 17 minutes Min. Lesezeit

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Was ist eine Strom-Cloud?

Eine Strom-Cloud, auch Solar-Cloud genannt, wird häufig als virtueller Speicherplatz für den erzeugten Solarstrom vermarktet.

Es wird suggeriert, dass es möglich sein soll, den erzeugten und nicht direkt verbrauchten Solarstrom in der Strom-Cloud zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abrufen und verbrauchen zu können.

Tatsächlich ist dies jedoch nicht möglich, da zur Speicherung von Strom physikalische Speichermedien wie Batterien nötig sind.

Somit wird der überschüssige Solarstrom wie bei PV-Anlagen ohne Cloud-Tarif ins Netz eingespeist, jedoch im Stromvertrag mit dem Kunden anders verrechnet, damit es scheint, als sei der Strom in die Cloud „geflossen“.

Der Kunde verbraucht somit nicht direkt den selbst erzeugten Solarstrom, sondern baut eine Art Stromguthaben bei seinem Energieversorger oder Cloud-Anbieter auf.

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Die Senec Cloud 3.0 im Überblick

Der deutsche Energiespeicher-Hersteller Senec wurde Anfang 2019 vom baden-württembergischen Energiekonzern EnBW übernommen.

Die Senec Cloud 3.0 wird als virtuelles Stromkonto vermarktet, die es ermöglichen soll, den im Sommer erzeugten Solarstrom im Winter zu nutzen.

Bitte beachte: Bei Senec handelt es sich um eine Verrechnung von Einspeisevergütung und Strompreisen. Eine physikalische Speicherung des Solarstroms findet nicht statt.

Die Einspeisevergütung für die Menge an Strom, die aus der Cloud bezogen wird, muss an Senec abgetreten werden.

Voraussetzung für die Nutzung der Senec Cloud ist ein Senec Stromspeicher. PV-Module und Wechselrichter hingegen können markenunabhängig von anderen Anbietern kommen.

Kosten der Senec Cloud 3.0

Im Vergleich zum Vorgänger, der Senec Cloud 2.0, hat Senec die Preise für die einzelnen Pakete deutlich angepasst.

Grund dafür ist, dass die Senec Cloud 3.0 für Anlagen vorgesehen ist, die wegen späterer Inbetriebnahme eine niedrigere Einspeisevergütung erhalten.

Die Senec Cloud 3.0 besteht nun aus einem Basispaket und drei optional buchbaren Zusatzpaketen. Die Basispaketgröße richtet sich dabei nach dem jährlichen Stromverbrauch, der nicht durch die Solaranlage gedeckt werden kann.

Die Basispakete enthalten eine bestimmte freie Rückliefermenge an Strom, welche der Energiemenge entspricht, die du in die Senec Cloud einspeist.

Um die Kosten mit und ohne Senec Cloud zu vergleichen, muss man also auf der einen Seite die Kosten der Cloud mit denen der abzuführenden Einspeisevergütung addieren (Spalte 3 in der Tabelle unten).

Bei der Betrachtung der Kosten ohne Senec Cloud muss man die Einspeisevergütung von den Kosten des Netzbezugs abziehen, denn die Vergütung fließt ja in die eigene Tasche.

Basierend auf den derzeit gültigen Paketpreisen (seit 01.10.2023) zeigt sich im Vergleich, dass die Senec Cloud in jeder der folgenden Pakete teurer ist als der direkte Bezug von Strom aus dem Netz bei gleichzeitigem Erhalt einer Einspeisevergütung:

Paket

Rückliefermenge an Strom pro Jahr

Kosten Basispaket + abzuführende Einspeisevergütung pro Jahr

Kosten Netzbezug - Einspeisevergütung

Basispaket 2.0002.000 kWh725,60 Euro527,80 Euro
Basispaket 3.0003.000 kWh1.046,70 Euro806,70 Euro
Basispaket 4.0004.000 kWh1.312,60 Euro1.118,80 Euro

Kosten für Zusatzpakete

Gegen einen monatlichen Aufpreis können folgende Zusatzpakete gebucht werden:

  1. Senec Cloud Wärme: Dieses Paket versorgt Wärmepumpen mit eigenem Zähler zu einem Preis von 9,95 Euro pro Monat¹ mit Strom aus der Cloud. Und für jede angefangenen 500 kWh pro Monat erhalten Nutzer einen Wärmebonus in Höhe von 1,25 Euro.
  2. Senec Cloud to go: Besitzer eines E-Autos können den in der Cloud verfügbaren Strom zu einem Monatspreis von 4,95 Euro unterwegs tanken. Der getankte Ökostrom wird dabei vom Senec Cloud-Konto abgezogen.
  3. Senec Cloud Family & Friends: Mit dem Family & Friends-Paket können für einen Aufpreis von 9,95 Euro im Monat bis zu zwei zusätzliche Haushalte in die Strom-Cloud integriert werden.

Allerdings erhöhen die Zusatzpakete auch die Kosten des Basispakets:

Lädt man mit dem Cloud to go-Paket bspw. das Elektroauto unterwegs mit 2.000 kWh pro Jahr, wird dieser Betrag auf die Rückliefermenge des Basispakets angerechnet. Dieses erhöht sich dann bspw. vom Basispaket 2.000 auf das Basispaket 4.000, während die 4,95 Euro für Cloud to go zusätzlich zu zahlen sind.

Alternative zur Senec Cloud ...

... ist schlicht und einfach eine PV-Anlage ohne Strom-Cloud.

Und wir laden dich ein, zum Vergleich mit 2 Klicks den Gewinn einer solchen Anlage zu berechnen:

Einfach nachfolgende deine Dachlänge und -breite eingeben und der Rechner zeigt dir die ungefähren Kosten der Anlage, sowie den Gewinn in Form von Stromkostenersparnis und Einspeisevergütung:

Aktuelle Stromkosten

Dachfläche

PV-Module

Jährliche Durchschnittswerte für Energieproduktion und Verbrauch

Netzbezug

kWh

Erzeugung

kWh

CO2 Ersparnis

kg

Hausverbrauch

kWh

Autarkie %

Dein durchschnittliches Solarpotenzial für eine Dachfläche dieser Größe:

Stromkosten-Ersparnis

Einspeisevergütung

Betriebskosten

Anschaffungskosten

Monatliche Gewinnpotenzial

Die Vor- und Nachteile der Senec Cloud 3.0

Vorteile

  1. Einspeisevergütung für Mehreinspeisung bleibt erhalten: Speist du mehr Energie ins Netz ein, als du entnimmst, wird dir die Einspeisevergütung oberhalb des abgerechneten Paketes weiterhin ausgezahlt. Speist man im Basispaket 3.500 bspw. 5.000 kWh ein, wird mit der Jahresrechnung die Einspeisevergütung für 1.500 kWh zurückgezahlt. Die Einspeisevergütung für die ersten 3.500 kWh behält Senec jedoch ein (siehe Nachteile).

Nachteile

  1. Teurer als Strom aus dem Netz minus Einspeisevergütung: In der Regel sind die Kosten eines normalen Stromvertrags, vermindert durch die Einnahmen aus der Einspeisevergütung derzeit günstiger als die Pakete der Senec Cloud 3.0. Die Tabelle im Abschnitt hierüber zeigt die Zahlen dazu.
  2. Strom aus dem Netz in anderer Verpackung: Auch als Senec Cloud-Kunde kann man nur dann grünen Strom nutzen, wenn er während der Produktion durch die PV-Anlage im Haushalt verbraucht wird. Zu anderen Zeiten bezieht man ganz gewöhnlichen Strom aus dem öffentlichen Netz. Senec verrechnet lediglich die Einspeisevergütung mit den Stromkosten.
  3. Abtretung der Einspeisevergütung plus Steuerbelastung: Die EEG-Einspeisevergütung in Höhe des Basispakets (bspw. 2.000 kWh pro Jahr) wird von Senec einbehalten. Die anfallenden Steuern auf diese Einspeisevergütung trägt aber weiterhin der Anlagenbetreiber.
  4. Angebot gilt nur für Kunden mit Senec Stromspeicher: Senec Cloud-Nutzer müssen einen Senec Stromspeicher installieren. So entsteht eine Abhängigkeit von Senec und die eigene Auswahl des Speichers wird nicht ermöglicht.

So funktioniert zolar als Photovoltaik-Vermittler:

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Fazit

Die Senec Cloud 3.0 ist unseren Berechnungen nach (siehe Tabelle im Abschnitt "Kosten der Senec Cloud 3.0") in der Regel teurer als eine PV-Anlage ohne Strom-Cloud.

Grund dafür sind einerseits die mittlerweile wieder gesunkenen Stromkosten am deutschen Markt im Vergleich zum Preisrekordjahr 2023. Andererseits kostet die Senec Cloud 3.0 mehr als die Senec Cloud 1. Im Basispaket 2.000 bspw. 46,95 Euro pro Monat statt 39,45 Euro.

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