Solarenergie – Vor- und Nachteile im Überblick

Immer mehr Eigenheimbesitzer:innen interessieren sich für den Umstieg auf Solarenergie. Daraus entstand in den vergangenen Monaten eine deutlich wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Energielösungen und damit ein regelrechter Solar-Boom. Denn der Umstieg auf die Nutzung von Sonnenenergie ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern lohnt sich langfristig auch finanziell.

Du möchtest mehr über das Thema Solarenergie erfahren? Entdecke in diesem Artikel alle Vor- und Nachteile der privaten Nutzung von Sonnenenergie.


Aktualisiert am:10.9.2024 | Tanita Belke | 11 minutes Min. Lesezeit

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Was ist Solarenergie?

Wie der Begriff bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Solarenergie um die Energie, die in der Sonnenstrahlung enthalten ist. Der große Vorteil an der Nutzung dieser Energie besteht darin, dass uns Sonnenstrahlen unendlich zur Verfügung stehen. Damit gehört Solarenergie zu den unerschöpflichen, erneuerbaren Energien und ist besonders umweltfreundlich.

Um die Energie der Sonne für unsere Zwecke nutzbar zu machen, bedarf es entsprechende Techniken, die diese in thermische oder elektrische Energie umwandelt. Dazu gehören unter anderem Photovoltaik- und Solarthermieanlagen3. Bei der Photovoltaik wird die in den Sonnenstrahlen enthaltene Energie in Strom – bei der Solarthermie in warmes Wasser umgewandelt. Im Grunde haben diese beiden Optionen also nur gemein, dass sie beide die Kraft der Sonne nutzen.

Obwohl sich diese beiden Techniken somit grundlegend voneinander unterscheiden, werden sie häufig synonym verwendet oder miteinander verwechselt. Wir grenzen sie daher noch einmal eindeutig voneinander ab:

  • Photovoltaik = Umwandlung in elektrische Energie bzw. Strom
  • Solarthermie = Umwandlung in thermische Energie bzw. Wärme

Unsere Tabelle hilft dir dabei, die unterschiedlichen Arten der Nutzung von Solarenergie zu unterscheiden:

Solarthermie

Photovoltaik

ProduktionWärmeStrom
ZielVersorgung von Warmwasser und HeizungVersorgung elektrischer Endgeräte im Haushalt
Ersparnis im BereichHeiz- und WarmwasserkostenStromkosten
Umweltfaktorsehr nachhaltigsehr nachhaltig
Ersparnis berechnen

Vor- und Nachteile von Sonnenergie auf einen Blick

Um abwägen zu können, ob sich der Umstieg auf Solarenergie wirklich lohnt, interessieren sich viele Eigenheimbesitzer:innen für die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser nachhaltigen Energiegewinnung. Wir können schon einmal vorwegnehmen, dass die Nutzung von Sonnenenergie fast nur Vorteile bietet. Im Folgenden fassen wir dir sowohl die vielen Vor- als auch die wenigen Nachteile von Solarenergie zusammen.

VorteileNachteile
Langfristig Geld sparenWetterabhängigkeit
Unabhängigkeit erlangenAnschaffungskosten
Förderungen erhaltenEnergieaufwand für die Produktion
Sonnenenergie ist unerschöpflich
Solarenergie ist nachhaltig und emissionsfrei

Vorteile von Solarenergie

Die Vorteile von Solarenergie reichen von der Ersparnis bis zur Nachhaltigkeit. Wir stellen dir die fünf in der Tabelle genannten Vorteile kurz vor.

1. Langfristig Geld sparen

Solarenergie ist kostenlos – somit ist für viele Eigenheimbesitzer:innen insbesondere der Ersparnis-Faktor ein treibendes Argument in Bezug auf die Entscheidung für eine eigene Solaranlage. Und das nicht unbegründet, denn durch die Nutzung von Solarenergie kannst du deine monatlichen Fixkosten deutlich senken.

Verglichen mit den Strompreisen der Netzanbieter ist der Strom aus der Solaranlage nämlich deutlich günstiger. Dazu ein Beispiel:

Durch eine 8,9 kWp PV-Anlage mit Speicher von zolar sparst du über eine Laufzeit von 25 Jahren Stromkosten in Höhe von 2.777 Euro pro Jahr.

Da relativieren sich auch gleich die Anschaffungskosten einer Solaranlage, auf die wir an späterer Stelle noch eingehen werden.

2. Unabhängigkeit erlangen

Erzeugst du zukünftig Strom und/oder Warmwasser mithilfe von Solarenergie, können dir steigende Strom- und Gaspreise somit egal sein. Durch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen machst du dich endlich unabhängig von steigenden Preisen der Netzanbieter – und gleichzeitig die Kosten für die nächsten Jahrzehnte planbar. Unvorhergesehene Preissteigerungen oder hohe Nachzahlungen gehören damit endlich der Vergangenheit an.

Tipp: Auch die Kombination von Photovoltaik und E-Mobilität ist möglich. Mithilfe einer Wallbox kannst du zukünftig deinen selbst erzeugten Strom direkt in dein E-Auto laden. In Verbindung mit einem Ökostromtarif für deinen restlichen Strombezug bist du so zu 100 Prozent emissionsfrei unterwegs und sparst bares Geld.

Allgemein gilt auch, je geringer dein Energieverbrauch ist, desto geringer sind auch die Kosten. Alles zum Thema Niedrigenergiehaus findest du hier.

3. Förderungen erhalten

Entscheidest du dich für den Umstieg auf erneuerbare Energien für deinen Haushalt, kannst du Förderprogramme für dich in Anspruch nehmen. Bundesweit existieren verschiedenste Fördermöglichkeiten von Städten, Kommunen und Ländern, die dein Solar-Projekt noch attraktiver und profitabler machen. Denn durch diese Förderungen soll der Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich beschleunigt und vorangetrieben werden.

Entscheidest du dich für eine eigene Solaranlage auf deinem Dach, kannst du darüber hinaus auch von der Einspeisevergütung durch das EEG profitieren. Diese erhältst du immer dann, wenn du deinen nicht verbrauchten Strom in das öffentliche Netz einspeist.

4. Sonnenenergie ist unerschöpflich

Die Energie der Sonne steht uns frei zur Verfügung und ist unerschöpflich – Grund genug, sie auch sinnvoll zu nutzen. Solarenergie ermöglicht es dir mit einfachen Mitteln, selbstständig und unabhängig Strom und/oder Wärme für dein Eigenheim zu produzieren.

Im Gegensatz zu anderen endlichen Ressourcen ist Sonnenenergie somit nicht nur nachhaltig, sondern steht uns auch unendlich zur Verfügung. Somit können wir mithilfe der Nutzung von Solarenergie eine lebenswerte Zukunft für alle schaffen.

5. Solarenergie ist nachhaltig und emissionsfrei

Diesen Vorteil können wir nicht oft genug betonen: Solarenergie ist umweltfreundlich. Möchtest also auch du einen Beitrag für eine grünere Zukunft leisten, könnte die Nutzung von Solarenergie genau der richtige Weg sein.

Wusstest du, dass eine einzelne Solaranlage über 4 Tonnen CO2 im Jahr einspart? Über eine Laufzeit von bis zu 30 Jahren sind das knapp 120 Tonnen CO2, die du dank deiner PV-Anlage vermeidest. Mit dieser Menge an CO2 könnten ganze 5 Heißluftballons mit einem Volumen von je 12.000 m³ gefüllt werden.

Nachteile von Sonnenenergie

Und auch wenn die Vorteile bei der Solarenergie klar überwiegen, stellen wir dir die wenigen Schwächen dieser nachhaltigen Form der Energiegewinnung kurz vor.

1. Wetterabhängigkeit

Um Energie erzeugen zu können, benötigen Solarthermie- und Photovoltaikanlagen direktes oder indirektes Sonnenlicht. Je mehr Sonneneinstrahlung, desto mehr Energie kann erzeugt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Menge der erzeugten Energie immer vom Wetter und somit auch von der Jahres- und Tageszeit abhängig ist.

Im Winter, bei starker Bewölkung oder abends erzeugt eine PV-Anlage dadurch weniger Solarstrom als im Sommer und in der Mittagszeit. Die Phasen, in denen mehr Strom benötigt als erzeugt wird, müssen dann mit dem Strom aus dem öffentlichen Netz abgedeckt werden.

Du kannst den Netzbezug verringern, indem du zusätzlich zu deiner PV-Anlage einen Stromspeicher installieren lässt. Dadurch kannst du den Strom, der tagsüber nicht verbraucht wird, zu einem späteren Zeitpunkt verbrauchen, wenn du Strom benötigst. Dank eines Stromspeichers machst du dich somit noch unabhängiger und kannst den Großteil deines selbst erzeugten Stroms immer dann verbrauchen, wenn du ihn benötigst.

2. Anschaffungskosten

Damit du die nächsten Jahrzehnte von den Vorteilen der Solarenergie profitieren kannst, musst du zunächst eine Investition tätigen. Denn egal ob Solarthermie oder Photovoltaik – beide Optionen sind zuerst einmal mit Anschaffungskosten verbunden.

Besitzt du ein durchschnittliches Einfamilienhaus und hast einen Stromverbrauch von rund 4.000 kWh im Jahr, eignet sich zum Beispiel eine PV-Anlage mit einer Leistung von 8 kWp. Für eine Solaranlage dieser Größe musst du mit Anschaffungskosten von rund 11.951 Euro rechnen. Möchtest du dazu direkt einen Stromspeicher installieren lassen, erhöhen sich die Kosten auf rund 16.902 Euro.

Die gute Nachricht: Eine Solaranlage amortisiert sich in der Regel sehr schnell. Somit kannst du davon ausgehen, dass sich deine Solaranlage spätestens nach der Hälfte ihrer Laufzeit amortisiert hat. Ab diesem Zeitpunkt erzielt die PV-Anlage auf deinem Dach für die nächsten Jahre deutliche Gewinne.

3. Energieaufwand für die Produktion

Der letzte Nachteil in Bezug auf die Nutzung ist der Energieaufwand für die Produktion der einzelnen Komponenten. Denn bei der Herstellung dieser wird in der Regel CO2 freigesetzt. Jedoch liegt zum Beispiel die energetische Amortisationszeit von PV-Modulen, die in Europa gefertigt wurden, zwischen 1 und 2 Jahren. Somit erzeugt eine PV-Anlage ein Vielfaches der Energie, die für die Produktion aufgebracht wird.

Solarenergie – Oft gefragt

Photovoltaik oder Solarthermie – was lohnt sich mehr?

Viele Solar-Interessierte stehen vor der Entscheidung zwischen einer Photovoltaik- und einer Solarthermieanlage. Oder sogar beides in Verbindung miteinander? Wir erklären dir kurz, welche Option sich aus unserer Sicht am meisten rentiert.

Als Online-Anbieter für Photovoltaik raten wir dir natürlich zur Anschaffung einer PV-Anlage, ganz ohne eine Solarthermieanlage. Bei der Planung einer PV-Anlage empfehlen wir in der Regel, diese so groß wie möglich zu planen und somit die Maximalbelegung des Dachs zu wählen. Eine Solarthermieanlage nimmt dabei auf deinem Dach wertvollen Platz weg, der mit Solarmodulen ausgelegt werden könnte. Es lohnt sich in den meisten Fällen eher, das Dach mit Photovoltaik zu füllen, als zusätzlich Solarthermie-Module zu installieren, die regelmäßig gewartet werden müssen und mit ihrer längeren Amortisationszeit weniger wirtschaftlich sind.

Wenn du dein Haus auch noch mit Sonnenenergie heizen möchtest, empfehlen wir dir, deine Photovoltaikanlage im optimalen Fall mit einer Wärmepumpe zu kombinieren, da du diese direkt mit dem produzierten Solarstrom betreiben kannst. Die elektrische Warmwassererzeugung mit dem eigenen Solarstrom ist deutlich effizienter als eine zusätzliche Solarthermieanlage.

Welches Konzept sich in deinem Fall am besten eignet, solltest du aber vorab immer mit Solar-Expert:innen besprechen. Diese wissen, welche Option sich bei deinen Voraussetzungen am besten eignet.

Fazit

Egal ob Solarthermie- oder Photovoltaikanlage – beide Optionen ermöglichen dir die kostengünstige Nutzung von Solarenergie für deinen Haushalt. Wir haben dir in diesem Artikel die Vor- und Nachteile von Solarenergie zusammengefasst.

  • Durch eine Solaranlage auf dem Dach kannst du langfristig Geld sparen.
  • Die Nutzung von Solarenergie ermöglicht es dir, endlich unabhängiger von den steigenden Preisen der Netzanbieter zu werden.
  • Verschiedenste Förderprogramme bieten regionale und bundesweite Zuschüsse für dein Solar-Projekt.
  • Sonnenenergie ist unerschöpflich und regenerativ – sie steht uns überall zur Verfügung und bietet eine nachhaltige Form der Energieversorgung.
  • Bei der Nutzung von Solarenergie bist du auf die Sonneneinstrahlung angewiesen, welche sich im Tages- und Jahresverlauf stetig ändert. Stromspeicher ermöglichen es dir, auch dann deinen Strom zu verbrauchen, wenn gerade mal keine Sonne scheint.
  • Die Anschaffung einer Solaranlage beginnt mit einer großen Investition. Doch diese lohnt sich langfristig, da sich Solaranlagen innerhalb weniger Jahre amortisieren.