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Höherer Stromverbrauch durch Klimaanlagen im Sommer

Sowohl das Umweltbundesamt als auch das Robert-Koch-Institut bestätigen, dass von fest installierten Split-Klimaanlagen mit Frischluftzufuhr keine Gefahr ausgeht, sich mit dem Corona-Virus (Covid-19) anzustecken.

In den letzten Jahren haben sich Klimaanlagen auch in Deutschland zur Standardausstattung fürs Zuhause entwickelt. Das hängt vor allem mit den zunehmenden und langanhaltenden Sommer-Temperaturen zusammen. Hitzewellen mit 40 Grad Celsius und mehr sind längst auch hierzulande keine Seltenheit mehr. Klimaanlagen versprechen da die ersehnte Abkühlung.


Aktualisiert am:10.9.2024 | Tanita Belke | 9 minutes Min. Lesezeit

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Klimaanlagen sind Stromfresser

Auch wenn die aktuellen Temperaturen noch nichts von einer Hitzewelle erahnen lassen, ist klar, die nächste kommt bestimmt. Der Ablauf ist dann immer der gleiche: Anfangs nehmen viele Menschen sehr hohe Temperaturen noch hin, aber spätestens in der zweiten Woche werden die Elektronikmärkte überrannt. Kurz darauf sind Klimaanlagen überall ausverkauft. Händler und Hersteller freut das, denn ihre Umsätze laufen – ähnlich wie die Klimaanlagen, die sie verkaufen – in diesen Tagen heiß. Doch mit jedem verkauften Klimagerät steigt auch der Stromverbrauch.

Für eine effiziente und flächendeckende Kühlung von Wohn- und Gewerbegebäuden ist das deutsche Stromnetz zurzeit aber nicht ausgelegt. Durch die dezentrale Stromversorgung mit Solaranlagen können Abkühlung-Suchenden zuhause, bei der Arbeit und beim Einkaufen helfen diesem Problem entgegenwirken. Gleichzeitig trägt dies dazu bei, Deutschland für die Zukunft zu wappnen.

Indem Klimageräte mit Erneuerbaren Energien betrieben werden, kann ihre Nutzung umweltfreundlicher werden. Gleichzeitig wird dadurch das öffentliche Stromnetz entlastet. Denn Klimaanlagen sind echte Stromfresser. Wird der wachsende Bedarf zukünftig mit Strom aus fossilen Energieträgern gedeckt, steigen die CO2-Emissionen und neue Stromtrassen müssten gebaut werden. Mit einer eigenen Solaranlage hingegen kann der Strom lokal und emissionsfrei erzeugt und zum Betrieb der Klimaanlage genutzt werden.

Entwicklung der Gebäudeklimatisierung in Deutschland

Geographisch gesehen liegt Deutschland in der gemäßigten Klimazone. Aufgrund von Jahresmitteltemperaturen von nur 10 Grad Celsius war der Kühlbedarf in der Vergangenheit sehr gering und beschränkte sich vor allem auf eine übersichtliche Anzahl von heißen Sommertagen. Angaben des Bundesumweltamtes zufolge sind Klimaanlagen daher bislang nur in ein bis drei Prozent der Privathaushalte verbaut. Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden sind es hingegen schon über 50 Prozent.

Dieser Unterschied lässt sich vor allem mit den unterschiedlichen Bauweisen der Gebäude erklären. Denn in den meisten Nichtwohngebäude wird viel Glas verbaut, u.a. für Fassaden. Dadurch herrscht bei solchen Gebäuden eine geringere Verschattung. Der Klimatisierungsbedarf ist in solchen Fällen deutlich größer. Um die gewünschte Temperatur und damit ein angenehmes Raumklima zu erzielen, muss schließlich eine höhere Kühlleistung erbracht werden.

Außenrollläden reichen in vielen Fällen nicht mehr aus, um die Temperatur innerhalb der Gebäude angenehm zu halten. Der Energieaufwand für Klimaanlagen ist daher rund 100-mal größer. Das erscheint viel, doch Deutschland liegt im internationalen Vergleich (noch) weit zurück. Die USA und China beispielsweise verbrauchen mit ihren Klimaanlagen zusammen knapp 50 Prozent der gesamten hierfür aufgewendeten Energie. Allein der zur Kühlung aufgewendete Energieverbrauch der USA ist dabei so hoch wie der kumulierte Energieverbrauch aller afrikanischen Nationen.

Hierzulande hingegen liegt der sommerliche Stromverbrauch für häusliche Klimaanlagen mit einem täglichen Durchschnittsverbrauch von zwei kWh bei insgesamt knapp 2,5 Millionen Kilowattstunden pro Tag. Das klingt viel, entspricht jedoch lediglich einem Bruchteil des gesamtdeutschen täglichen Stromverbrauches. Doch nach Angaben der Internationalen Energie Agentur werden sowohl der Bedarf als auch die Nachfrage nach Klimaanlagen in Deutschland in den kommenden Jahren weiter steigen.

Steigende Temperaturen durch den Klimawandel

Schuld daran ist nicht zuletzt die Klimakrise. So steigen nicht nur die Temperatur-Mittelwerte in Deutschland seit einigen Jahren deutlich an, auch die stets neu erreichten Hitzerekorde sind problematisch.

Dabei sind selbst Temperaturen über 40° C mittlerweile keine Seltenheit mehr, wie die Temperaturrekorde in Deutschland zeigen. Dieser liegt bei 42,6 Grad und wurde im Juli 2019 im niedersächsischen Lingen aufgestellt. Solche Temperaturen haben dabei schwerwiegende Folgen für unsere Umwelt. Denn die daraus resultierende Trockenheit erhöht die Waldbrandgefahr und macht neben der Pflanzen- und Tierwelt auch dem Menschen zu schaffen.

Bei derartig hohen Temperaturen drohen körperliche Beschwerden wie Überhitzung und Kreislaufkollaps. Mobile Klimageräte, fest installierte Split-Klimaanlagen oder Ventilatoren stehen dann hoch im Kurs. So wurden im ersten Halbjahr 2018 beispielsweise bereits dreimal so viele Raumklimageräte verkauft wie im selben Zeitraum im Jahr 2015.

Selbst wenn der Sommer 2020, und speziell der Juli, bislang eher unter den Temperatur-Erwartungen zurückgeblieben ist, rechnen Experten für dieses Jahr mit weiteren lokalen Hitzewellen aufgrund des Klimawandels. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Strom wird sich daher voraussichtlich entsprechend erhöhen. Ein höherer Stromverbrauch im Haushalt bringt jedoch auch oft höhere Kosten mit sich.

Höherer Energieverbrauch durch Klimaanlage

Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts liegt bei circa 5.000 Kilowattstunden. Ausgehend von einem Strompreis von 35 Cent pro kWh entstehen so für den Strom aus dem öffentlichen Stromnetz jährliche Kosten von 1.500 Euro. Je mehr Personen im Haushalt wohnen, desto höher dabei meist auch der Stromverbrauch und damit die Stromkosten.

Entscheidet man sich nun aufgrund der Temperaturen für den Kauf einer Klimaanlage, so steigt der Energieverbrauch. Eine kleine Rechnung macht das deutlich: Gehen wir davon aus, dass das Klimagerät eine Leistung von 2,5 kW aufweist, und das Gerät an einem heißen Sommertag mit einer anschließenden tropischen Nacht rund 10 Stunden lang in Betrieb ist, dann verbraucht es in diesem Zeitraum 25 kWh Strom. Bei 35 Cent pro kWh macht dies bereits 7,50 Euro am Tag.

Auf das ganze Jahr gerechnet läge der zusätzliche Stromverbrauch durch eine Klimaanlage somit bei knapp 9.125 kWh, das entspricht Stromkosten von 2.737,50 Euro. Natürlich muss die Klimaanlage  hierzulande nicht das ganze Jahr über laufen. Gehen wir also davon aus, dass das Gerät von Juni bis September für durchschnittlich 5 Stunden im Einsatz ist und der Betreiber es kühl mag. In den insgesamt 92 Tagen läge der Stromverbrauch der Klimaanlage dann bei 1.150 kWh, also rund 345 Euro.

Das bedeutet: Die Stromkosten eines durchschnittlichen Haushaltes können aufgrund der Klimaanlage um ein Viertel, also 25 Prozent steigen.

Mit einer Solaranlage die Stromkosten senken

Eine Klimaanlage ist somit eine durchaus kostspielige Angelegenheit. Doch mit einer Solaranlage lassen sich die Stromkosten trotz des höheren Stromverbrauchs reduzieren. Denn Solarstrom, den du mit deiner eigenen PV-Anlage produzierst, ist kostengünstig. Dieser lokal erzeugte Solarstrom kann anschließend im Haushalt verbraucht und unter anderem zum Betrieb der Klimaanlage genutzt werden.

Der Vorteil daran: In den Monaten, in denen die Klimaanlage läuft, ist die Leistung der Photovoltaikanlage in der Regel besonders hoch. Denn eine Solaranlage nutzt zur Stromerzeugung die Energie der Sonne. Scheint diese an einem heißen Sommertag beispielsweise 16 Stunden lang, wird die Solarstromproduktion massiv angetrieben. So erzeugen die knapp 1,7 Millionen Solaranlagen in Deutschland an einem solchen Tag über 250 Millionen Kilowattstunden Solarstrom.

Auf diese Weise übertrifft die Menge an erzeugtem Solarstrom einer durchschnittlichen PV-Anlage auf dem Dach den Energieverbrauch einer Klimaanlage bei Weitem. Wer die Klimaanlage mit Solarstrom betreibt, verhindert somit nicht nur, dass die eigenen Stromkosten in die Höhe schnellen. Vielmehr lassen sich die eigenen Stromkosten sogar deutlich senken.

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Fazit

Der Klimawandel lässt die Temperaturen in Deutschland von Jahr zu Jahr steigen. Das hat dramatische Folgen für die Umwelt. Die Waldbrandgefahr steigt, Bauern berichten von Ernteeinbußen und auch das Wasser wird mancherorts knapp. Vor allem in deutschen Großstädten leidet die Tier- und Pflanzenwelt unter den Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit.

Doch auch für die Menschen, darunter vor allem Kleinkinder und Ältere, können die Temperaturen problematisch werden. Denn die wachsende Hitzebelastung kann nicht nur zu Kreislaufproblemen und Schwindel führen. Auch die Sterberate steigt an heißen Tagen deutlich. So berichtete das Robert-Koch-Institut im Jahr 2018 alleine in Hessen und Berlin von über 1.200 Menschen, die an Hitzefolgen gestorben sind.

Trotz allem ist die Anzahl an Klimaanlagen hierzulande im internationalen Vergleich noch sehr niedrig. Lediglich zwei bis drei Prozent der Privathaushalte sind aktuell mit mobilen Klimaanlagen oder fest installierten Split-Klimageräten ausgestattet. Im Gewerbebereich und dem öffentlichen Sektor sind immerhin rund die Hälfte der Gebäude klimatisiert.

Doch die vergangenen Sommer haben gezeigt, dass das Interesse an Klimaanlagen auch in Deutschland deutlich steigt. Jede neue Hitzewelle lässt die Umsatzzahlen in die Höhe schießen. Interessenten sollten aber bedenken, dass Klimaanlagen den eigenen Stromverbrauch drastisch erhöhen. Wenn du also hohe Stromkosten vermeiden und eine Solaranlage kaufen möchtest, lasse dir noch heute ein individuelles, kostenloses und unverbindliches Angebot erstellen!