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EEG-Einspeisevergütung 2021 trotz Solardeckel-Ende

Gerade noch rechtzeitig beschloss die deutsche Bundesregierung, dass der Solardeckel, auch PV-Deckel oder Förderdeckel genannt, abgeschafft wird. Im Spätsommer 2020 wäre die 52-Gigawatt-Obergrenze der Photovoltaik-Erzeugung voraussichtlich erreicht worden, die der Vergütung von Strom aus neuen Solaranlagen ein Ende gesetzt hätte. Mit der Abschaffung des Solardeckels wurde die monatelange Zitterpartie nun endlich beendet und der Startschuss für mehr saubere Energie ist gefallen. Endlich steht fest, dass PV-Anlagen bis 300 Kilowatt-Peak weiterhin von der Einspeisevergütung profitieren, die im Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) festgehalten ist.


Aktualisiert am:14.8.2024 | Joana Eichert | 6 minutes Min. Lesezeit

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Ein wichtiger Meilenstein: die Abschaffung des Solardeckels

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist ein Instrument für die Förderung von Strom aus regenerativen Quellen, das im Jahr 2000 in Kraft trat und über die Jahre stetig weiterentwickelt wurde. Die 2012 aufgesetzte Fassung sah dabei eine Deckelung der Einspeisevergütung vor, sobald die Summe der installierten, nach §19 EEG geförderten Photovoltaikanlagen in Deutschland eine gemeinsame Leistung von 52 Gigawatt überschreiten. Demnach wäre die Einspeisevergütung für Anlagen bis 750 kWp, seit 01.01.2021 für Anlagen bis 300 kWp, die nach Erreichen dieses PV-Deckels in Betrieb genommen worden wären, weggefallen.

Solaranlagen für Klimaschutz

Für die Energiewende, mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie als zentrale Säule, war dies ein vollkommen falsches Zeichen. Laut dem Klimaschutzplan 2050 der deutschen Bundesregierung sollen bereits bis 2030 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus Erneuerbaren Quellen erzeugt werden. Das Fortbestehen des Solardeckels wäre hier ein herber Rückschlag gewesen. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V., BSW, schätzte bereits vor der bestätigten Abschaffung, dass für das Erreichen des Klimaschutzziels bis 2030 pro Jahr mindestens 10 Gigawatt Photovoltaik in Deutschland installiert werden müssen.

Dementsprechend wichtig ist die am 18. Juni 2020 gegebene Zustimmung des Bundestags zur Abschaffung des Solardeckels, als Zeichen für eine nachhaltigere Zukunft. Um die Klimakrise abzuwenden, werden in Deutschland 100 Prozent Erneuerbare Energien benötigt. Photovoltaik spielt hierbei eine grundlegende Rolle. Das Fortbestehen der EEG-Vergütung ist somit ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Insbesondere für Eigenheimbesitzer ist nun der Weg frei, sich die finanzielle Unterstützung für das eigene Photovoltaik-Projekt zu sichern.

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Auch ohne EEG-Vergütung lohnen sich Solaranlagen

Allerdings spielt die EEG-Vergütung inzwischen keine allzu große Rolle mehr, da es heutzutage eher die Regel als die Ausnahme ist, Solaranlagen mit einem Stromspeicher auszurüsten. Ein Batteriespeicher trägt zur Erhöhung des Eigenverbrauchs bei, indem der tagsüber produzierte Solarstrom nicht ins Netz eingespeist, sondern zwischenspeichert, wodurch der Strom auch morgens und abends genutzt werden kann. Eigenheimbesitzer erreichen dadurch im Schnitt bis zu 89 Prozent Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz.

Bedenkt man, dass die EEG-Vergütung im April 2022 bei 6,53 Cent für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde liegt, wohingegen jede aus dem Netz bezogene Kilowattstunde durchschnittlich 35 Cent pro kWh kostet, wird deutlich, welcher finanzielle Vorteil entsteht, wenn du deinen Eigenverbrauch möglichst maximierst. Kurzum, eine Photovoltaik-Anlage lohnt sich auch ohne Einspeisevergütung.

Trotzdem ist die Aufhebung der 52-Gigawatt-Grenze ein positives Signal, welches die Neugier von noch mehr Menschen auf eine eigene PV-Anlage wecken dürfte.

Eigenheimbesitzer profitieren von der Abschaffung des Solardeckels

So führt die Nachricht über die Abschaffung des Solardeckels dazu, dass der Photovoltaik-Ausbau im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser nun wieder mit Hochdruck aufgenommen werden kann. Interessierte Hausbesitzer, die ihren Plan, das eigene Zuhause durch eine Solaranlage mit grünem Strom zu versorgen, vorerst auf Eis gelegt hatten, erhalten Planungs- und Investitionssicherheit zurück.

Immerhin galt der finanzielle Aspekt seit jeher als wichtiger Entscheidungsgrund für eine PV-Anlage, denn abhängig von der individuellen Solarstrom-Erzeugung und dem tatsächlichen Eigenverbrauch lässt sich mit der Einspeisung von Reststrom bares Geld dazuverdienen. Wäre der PV-Deckel nicht abgeschafft worden, hätten Betreiber von Photovoltaikanlagen bis zu 750 kWp ab Mitte 2020 keine gesetzlich garantierte Vergütung für ihren ins Stromnetz eingespeisten Solarstrom mehr erhalten.

Der Bundesrat besiegelt die Abschaffung des Solardeckels

Nachdem der Bundestag der Abschaffung bereits am 18. Juni 2020 zugestimmt hatte, besiegelte der Bundesrat diese am 3. Juli 2020. Die fortlaufende Unterstützung von Neuinstallationen über den 52-Gigawatt-Deckel hinaus, steht somit offiziell fest. Im gleichen Rahmen wurde auch das ebenfalls am 18. Juni beschlossene Gebäudeenergiegesetz (GEG), das ein einheitliches, aufeinander abgestimmtes Regelwerk für Gebäudeenergieeffizienz und die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien schafft, verhandelt.

Als Grundlage für die konkrete Umsetzung des Beschlusses, legt der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. einen 7-Punkte-Plan zur Solarisierung der Energieversorgung vor. Hierbei liegt der Fokus neben einer Verdreifachung von der Photovoltaik-Kapazität bis 2030 auf dem multisektoralen Ausbau, um Potenziale für Mobilität und Wärme zu nutzen sowie der Vervielfachung kurz- und langfristiger Speicherkapazitäten.

Zudem fordert der BSW weitere Markthindernisse zu beseitigen, um das wieder anwachsende Interesse an Photovoltaik nach der sicheren Abschaffung des Solardeckels auch langfristig zu steigern.

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Fazit

Die monatelange Zitterpartie um die Aufhebung des Solardeckels, die viele Eigenheimbesitzer in ihrem Wunsch eigenen Strom nachhaltig zu produzieren, ausgebremst hat, ist endlich vorbei. Auch wenn diese Entscheidung längst überfällig war, setzt die Politik endlich ein deutliches Zeichen im Sinne des Klimaschutz, gibt PV-Anbietern und Interessenten Planungs- und Investitionssicherheit zurück und schafft starke Impulse für die Konjunktur und Beschäftigung in den Branchen für Erneuerbare Energien.

Eigenheimbesitzer, die also aufgrund der bisherigen Unsicherheiten abgewartet oder ihr Projekt pausiert haben, können endlich die Planung ihres individuellen Solarsystems (wieder-)aufnehmen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es bei der Energiewende vorangeht. Die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung geben dabei einen wichtigen Impuls und befähigen Eigenheimbesitzer mehr denn je selbst aktiv zu werden und mit einer eigenen Solaranlage nachhaltigen Strom zu produzieren.

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