Solarbranche - Jahresrückblick 2023 

  • PV-Ausbau mehr als verdoppelt – Top 100 Städte im Vergleich 
  • Modul-Preise in 2023 um 50 Prozent gegenüber 2022 gesunken 
  • Wirtschaftslage mit multiplen Krisen führt zu Reaktanz bei privaten Investitionen 
  • PV lohnt sich und wirkt möglicher Drosselung von Wärmepumpe und E-Auto entgegen 
  • Regulierung bei Netzanschlüssen auf gutem Weg 

Berlin, 18.01.2024 – Zolar, eine der führenden digitalen Plattformen für private Solarlösungen in Deutschland, hat in einem Jahresrückblick die wichtigsten Trends und Entwicklungen bei Solar für Privathaushalte zusammengefasst.

Der PV-Ausbau hat sich auch im Krisenjahr 2023 deutlich verbessert – mit 7,3 GW und einem Plus von 142 Prozent haben private Hausbesitzende den Zubau gegenüber 2022 nochmal gesteigert. Bei den Top 100 Städten führen in 2023 die Städte Gütersloh, Paderborn und Oldenburg das Ranking beim Zubau der Leistung pro 100.000 Einwohner an1.

Vergleicht man die Stromkosten einer durchschnittlichen 4-köpfigen Familie im Einfamilienhaus mit einem Jahresstromverbrauch von 5.000 kWh, so fallen ohne Strompreisbremse mit dem durchschnittlichen Tarif von 45,73 ct/kWh Stromkosten in Höhe von 2.286,50 Euro für das Jahr an. Durch die Strompreisbremse aus 2023 hätten sich diese Kosten um 229 Euro (12,5 Prozent) reduziert.

Aufgelöste Lieferengpässe und gesunkene Kosten für Module haben zu Preissenkungen von bis zu 50 Prozent gegenüber Dezember 2022 geführt2. Allerdings sind Verbraucher:innen durch die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten stark verunsichert. Was Ende 2023 noch zu einem Aufschub privater Investitionen geführt hat, kann auf Grund der für 2024 prognostizierten Strom- und Gaspreissteigerungen die Investitionen in Klimatechnologien erneut steigern. Bei dem aktuellen Strompreisniveau3 und mit jährlichen Ersparnissen von rund 2.000 Euro und Gewinnen über die Investitionsdauer von bis zu 84.000 Euro rentiert sich die Investition in eine Photovoltaikanlage mehr denn je. Wenn jetzt noch die Vorteile der gesetzlichen Regulierung dazu führen, dass der Netzanschluss sowohl für das Handwerk als auch für Verbraucher:innen einfacher und schneller wird, profitieren alle vom Klimaschutz. 

Die Ergebnisse im Detail:

PV-Ausbau mehr als verdoppelt – Top 100 Städte im Vergleich 

Der PV-Ausbau hat sich auch im Krisenjahr 2023 mehr als verdoppelt – mit 7,3 GW haben private Hausbesitzende ihre zugebaute Leistung um +142 Prozent gegenüber 2022 gesteigert und damit das von der Bundesregierung gesetzte Ziel für den Gesamtausbau von PV-Anlagen (9GW privat und gewerblich) schon alleine zu 89 Prozent erreicht. Insgesamt wurde 2023 über alle Segmente hinweg eine PV-Leistung von 14 GW installiert.

Unter den Top 100 Städten führen das Ranking beim Zubau in 2023 die Städte Gütersloh (Nordrhein-Westfalen), Paderborn (Nordrhein-Westfalen) und Oldenburg (Niedersachsen) an. Dort haben die privaten Haushalte die höchsten Leistungen in kW pro 100.000 Einwohner zugebaut. Betrachtet man, wer seit dem Jahr 2000 insgesamt die höchste Leistung von PV-Anlagen im Vergleich zur Einwohnerzahl zugebaut hat, liegen die Städte Paderborn (37.386 kW), Gütersloh (33.565 kW) und Ingolstadt (27.348 kW) auf den ersten drei Plätzen.  

Modul-Preise um 50 Prozent gegenüber 2022 gesunken 

Die Preise der Module sind massiv gesunken. Das lag zum einen daran, dass preisgünstige asiatische Module mit einem globalen Marktanteil von 90 Prozent4 das Preisgefüge in Europa / Deutschland geprägt haben. Zum anderen sind die Lieferengpässe für die Komponenten auf Grund der extrem hohen Lagerbestände in Europa weggefallen. Für 2024 erwarten Marktexperten auch hier ein anhaltend günstiges Preisniveau was für Verbraucher:innen von Vorteil ist. 

Wirtschaftslage mit multiplen Krisen führte zu Reaktanz bei privaten Investitionen 

Trotz zahlreicher technischer Innovationen (z.B. leistungsstärkere Module, intelligente Energiemanagement-Lösungen) und gesunkener Preise führt die aktuelle Wirtschaftslage mit ihren multiplen Krisen und dadurch gestiegenen Lebenshaltungskosten zu einer Verunsicherung bei Verbraucher:innen5. Die Stimmung spiegelt sich auch im Solarmarkt wider, wo die privaten Investitionen in Klimatechnologien zum Jahresende aufgeschoben wurden.  

„Investitionen in Nachhaltigkeit müssen sich in Zeiten von Inflation und Unsicherheit noch mehr lohnen“, betont Dr. Sarah Müller, Geschäftsführerin von Zolar. „Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt, und das Produkt nicht den hohen Qualitätsansprüchen der Kund:innen gerecht wird, werden selbst dringende Kaufentscheidungen aufgeschoben“, so Müller weiter. 

Doch die für 2024 prognostizierten Strompreissteigerungen für Privathaushalte (+32 Prozent)6 machen die Investitionen in Solaranlagen wieder attraktiver.  

PV lohnt sich und wirkt möglicher Drosselung von Wärmepumpe und E-Auto entgegen 

Die viel diskutierte Angst vor einer Drosselung von Wärmepumpe und E-Auto durch den Netzbetreiber ist unbegründet. Denn die Bundesnetzagentur hat mit ihrer im November 2023 kommunizierten Regelung dafür gesorgt, dass Verbraucher:innen beim Anschluss an das regionale Netz und beim sicheren Betrieb gestärkt werden.  

Im unwahrscheinlichen Fall einer Drosselung sind Photovoltaikbesitzer klar im Vorteil. Durch Ihren selbst produzierten Strom sind sie unabhängig - Wärmepumpe oder E-Auto lassen sich über die PV-Anlage mit Strom versorgen. Darüber hinaus profitieren sie von deutlich günstigeren Kosten (vergleicht man den aktuellen durchschnittlichen Marktstrompreis von 0,4573 ct/kWh mit dem Stromgestehungskosten bei Solaranlagen 0,1 ct/kWh) und könnten beim Netzbetreiber eine Entschädigung für die Drosselung geltend machen. 

Bei einer durchschnittlichen 4-köpfigen Familie im Einfamilienhaus mit einem Jahresstromverbrauch von rund 5.000 kWh fallen Stromkosten in Höhe von 2.057 Euro an. Würde die gleiche Familie eine Solaranlage mit Speicher für die Stromerzeugung nutzen, könnte sie rund 80 Prozent ihres Bedarfs über die Solaranlage decken und so ihre Stromrechnung um 1.646 Euro pro Jahr reduzieren. Denn eine durchschnittliche Solaranlage mit 10 kWp produziert ungefähr 10.000 kWh Strom. Wenn die Familie den verbleibenden Strom nicht für z.B. eine Wärmepumpe und ein E-Auto verwendet, profitiert sie zusätzlich noch von einer jährlichen Einspeisevergütung von rund 492 Euro.  

Regulierung bei Netzanschlüssen auf gutem Weg 

Die Ziele der Bundesnetzagentur, die Verbraucher:innen bei der privaten Energiewende zu unterstützen, wird neben den Regelungen zur Integration steuerbarer Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpe und E-Auto auch mit den Entscheidungen zu Netzanschlüssen gestützt. Doch der extrem fragmentierte Markt mit seinen 900 Netzbetreibern und zahlreichen unterschiedlichen Lösungen bleibt weiterhin eine große Herausforderung für Handwerk und Verbraucher:innen.  

„Hier könnten Netzbetreiber und Politik ein Zeichen setzen, indem sie sich an den Best-Practices im Markt orientieren und an einheitlichen Lösungen arbeiten – damit der Netzanschluss so einfach wird, wie der Online-Kauf von Waren“, so Müller.  

Europa muss gemeinsam agieren 

Um der Abhängigkeit von einem einzigen Lieferland entgegenzuwirken und gleichzeitig die europäische Solarindustrie zu stärken, befürworten die Plattformanbieter privater Solarlösungen wie Zolar, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam an Lösungen zur Stärkung regionaler Produktion arbeiten. Strafzölle ausländischer Güter können hier keine Lösung sein. Diese verhindern durch die künstliche Verteuerung die Investitionen von Privathaushalten und gefährden somit die Klimaziele. 

„Für eine erfolgreiche europäische Solarindustrie bedarf es einer Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Als Online-Anbieter für Solarlösungen haben wir in einer Selbstverpflichtung garantiert, dass wir die Produkte deutscher und europäischer Hersteller in unser Portfolio integrieren“, sagt Dr. Sarah Müller, Geschäftsführerin von Zolar. 

Erläuterung und Quellen:  

Über zolar

Die ZOLAR GmbH wurde 2016 in Berlin gegründet. Das Climate-Tech-Startup ermöglicht Hausbesitzenden und regionalen Handwerksbetrieben über eine einfache Online-Plattform den Zugang zu individuellen Solarlösungen. Gemäß der Mission von Zolar sollen Menschen von günstiger, selbst erzeugter grüner Energie profitieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Bis 2030 will Zolar mehr als zehn Millionen Haushalte in Europa mit erneuerbarer Energie versorgen. Eine hohe Kundenzufriedenheit, innovative technische Lösungen wie der Zolar Online-Konfigurator und ein starkes Netzwerk von über 700 regionalen Handwerkspartnern machen das Unternehmen zu einem der führenden Online-Anbieter für die private Energiewende. Zolar beschäftigt deutschlandweit mehr als 500 Mitarbeitende und wird von einem erfahrenen Management-Team bestehend aus Jamie Heywood (CEO), Dr. Sarah Müller (CCO), Benjamin Rauser (COO), Anurag Bansal (CFO) und Torben Schwellnus (CTO) geleitet.

Weitere Infos zu den Leistungen und Angeboten unter: https://www.zolar.de

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